Im Jahr 2009 unternahm ich meine erste Reise nach Uganda, um meine dort lebende Tochter Julia und ihren Mann zu besuchen. Schon damals begann meine Verbundenheit mit dem Land, dessen Menschen, Kultur und Landschaft ich als überaus einladend und spannend erlebt habe. Nach mittlerweile fünf Reisen in das ostafrikanische Land weiß ich: Uganda ist ein Land der Kinder. Wohin man auch reist in der vielfältigen Landschaft, Kinder gibt es überall – die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre.

Im April 2013 war es wieder so weit und diesmal hatten wir uns etwas ganz besonderes vorgenommen, nämlich die Berggorillas im Bwindi Impenetrable National Park zu sehen. So reisten wir in den äußersten Süd-Westen Ugandas an den Lake Bunyonyi, und von dort aus in den 2000 m hoch gelegenen Nationalpark. Die einzigartige Landschaft mit Vulkanen, Regenwald und eben den ersehnten Berggorillas war überaus beeindruckend. Doch ebenso berührt waren wir von einer Begegnung, die uns noch viel tiefere Einblicke bescherte. Unser Hotelmanager erzählte eines Abends davon, dass er dabei sei, eine Schule in der Gegend aufzubauen, damit die Kinder nicht mehr die teils stundenlangen und beschwerlichen Wege zur Schule bewältigen müssten. Seine Einladung, die Schule zu besichtigen, nahmen wir sehr gerne an.

Mit Gesang und Tanz wurden wir von einer fröhlichen Kinderschar empfangen, der Schulleiter führte uns durch die Klassen- und Schlafräume und zeigte uns die bescheidene Küche, die aus einigen Töpfen auf Steinen bestand. Alle Gebäude sind aus Lehm gebaut, Strom gibt es nicht und demzufolge auch kein Licht. Das Klima im Südwesten Ugandas ist eher kühl, die Temperatur sinkt auch mal auf unter 10 °C und doch besitzen die Kinder keine wärmende Kleidung und tragen abgenutzte oder gar keine Schuhe.

Noch ganz beeindruckt von den lebenslustigen Kindern, fuhren wir am folgenden Tag Richtung Fort Portal, wo wir eine Genossenschaft von Kaffeebauern besuchten, die an den Ausläufern der Rwenzori Mountains Kaffee anbauen. 85% der Bevölkerung Ugandas leben von der Landwirtschaft meist als Kleinbauern, die rund einen Viertel Hektar zur Verfügung haben. In den Bergen besuchten wir eine weitere Schule, die ebenfalls von den Bürgern des Dorfes gegründet worden ist. Mit unserer Ankunft endete der offizielle Unterricht für diesen Tag, und die Kinder fingen an, uns zu unterrichten und von ihrem Schulalltag zu erzählen. Auch hier endete der Schultag mit Gesang und Tanz und der Freude über die mitgebrachten Fußbälle und Malsachen.
Die letzte Station unserer Tour war das Waisenhaus „Tooros Babys Home“ in Fort Portal, das ein Freund unserer Tochter leitet. Kinder im Alter zwischen drei und sieben Jahren sind hier untergebracht. Das Haus ist in einem guten Zustand und liebevolle Menschen kümmern sich um die Kleinen, doch die Einrichtung ist finanziell von ausländischen Gebern abhängig, die kürzlich ihre Mittel gestrichen haben.

Brüggen – Brücken für die Zukunft e.V.

Diese zahlreichen Eindrücke haben mich dazu veranlasst, einen Verein zu gründen, dessen Zweck es ist, Kinder und Jugendliche in Uganda, die unsere Hilfe brauchen, zu unterstützen. Mit den Kindern fängt alles an, eine sorgenfreie Kindheit und eine gute Schulbildung sind die Grundsteine für eine bessere Zukunft – für jedes einzelne Kind und für ganz Uganda.